Tag der offenen Tür 2016Der Fachmann: Fritz Eisenhuth (rechts) erklärt, was es mit der AEG-Industrielok auf sich hat. Interessiert hören ihm Anna Schwitalik mit ihren Söhnen Marcel und Rafael sowie Ehemann Christian zu.

 

 

Unterhaun. Eigentlich war am Sonntag ja Wetter zum Spazierengehen. Trotzdem war das Vereinsheim der Hersfelder Eisenbahnfreunde in Unterhaun beim Tag der offenen Tür sehr gut besucht. Modelleisenbahnfans sind eben durch und durch mit ihrem Hobby verwurzelt.

An die 500 Menschen schlenderten den ganzen Tag über an kleinen und großen Loks vorbei. Sie fachsimpelten und beobachteten, wie die dunkelrote Diesellokomotive V 200, die im richtigen Leben auf der benachbarten, alten Nord-Süd-Strecke die legendäre Dampflokomotive 01 verdrängte und auf einer großen Spur-II-Anlage über erstaunlich naturgetreu angelegte Strecken fährt.

Angefangen bei ehemaligen „Iesebähnern“ und Einfach-mal-so-Vorbeigekommenen bis hin zu jungen Leuten, die sich für alte und neue Technik interessieren, waren alle Generationen vertreten.

Tim Georgoulis aus Unterhaun etwa, der in den nächsten Tagen 13 Jahre alt wird, und der stolzer Eigentümer einer großen Express-Lok ist: „Manche meiner Freunde halten das Ganze ja für langweilig, aber mir macht es Spaß!“ Fachmännisch setzt er einen Wagen der „Denver South Park & Pacific RR“ aufs Gleis, das mit aus den zwanziger Jahren stammenden Autos eine typisch amerikanische Kulisse bildet, an der er selber mitgebaut hat.

Anna und Christian Schwitalik aus Bad Hersfeld sind mit ihren Kindern Marcel und Rafael auf Tour. Sie haben gerade die neu angelegte Zahnstangenstrecke zu einer fünf Meter hoch gelegenen Bergstation bewundert, und lassen sich jetzt von Fritz Eisenhuth, dem Ehrenvorsitzenden der Eisenbahnfreunde, erklären, wie eine unscheinbare AEG-Industrielok funktioniert. „Die kann sogar tanzen!“, ruft einer aus dem Hintergrund, der darauf hinweisen will, dass das Modell so pfiffig umgebaut worden ist, dass der im Führerstand sitzende Lokführer bei Fahrtrichtungswechsel „umgedreht“ werden kann.

Stolz berichtet Eisenhuth, dass man im Verein Holz- und Metallverarbeitung gezeigt bekommt, dass man lernt, wie geklebt, gelötet und fotografiert wird, und dass man schließlich sogar etwas von Geschichte mitbekommt, wenn Lokomotiven und Wagen in eine zeitlich richtige „Landschaft“ eingepasst werden müssen. „Inzwischen arbeiten wir auch mit Digitaltechnik, aber die funktioniert noch nicht überall!“, fügt er ein wenig schmunzelnd hinzu.

Ein schöner Ausgleich

Städtebauer Klaus Fleischhauer empfindet sein Hobby als schönen Ausgleich. Ähnlich ergeht es dem Vorsitzenden Hans-Jürgen Schmitz, der im Versammlungsraum zu Kaffee und Kuchen einlädt. Gleich um die Ecke erläutert Schatzmeister Carsten-Reiner Warninghoff aus Bodes eine weitere H0-Anlage, die sich für Fahrzeuge verschiedener Modellfabrikate eignet und zusätzlich die Möglichkeit eröffnet, eine Straßenbahn in das Geschehen miteinzubeziehen. „Das gab’s zu meiner Zeit noch nicht!“, kommentiert Fahrdienstleiter a.D. Hans-Georg Pfromm, der als „Iesebähner“ auf fast allen Stellwerken zwischen Fulda und Cornberg gearbeitet hat.

Wilfried Apel

 

Quellenangabe:

Foto Wilfried Apel. / Der Bericht erschien in der Hersfelder Zeitung vom 6. Dezember 2016.
> Hier der Link zur Onlineversion < der Hersfelder Zeitung.
Wir danken der Hersfelder Zeitung sowie dem Autor Wilfried Apel für die freundlicherweise erteilte Genehmigung, den Artikel auf unserer Webseite veröffentlichen zu dürfen.
Hersfelder-Eisenbahn-Freunde. e.V.

 

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